"Oedt ist Oedt", hatte Trainer Harald Gschnaidtner schon im Vorfeld der Partie gewarnt, sich vom 1:1 der Trauner zum Auftakt in Ried bloß nicht blenden zu lassen. Er sollte Recht behalten, trotz guter erster Halbzeit mussten unsere Blau-Gelben am Ende die Überlegenheit des Gegners anerkennen. Die Gäste verzeichneten wie erwartet von Beginn an mehr Ballbesitz, versuchten das Spiel über Sechser Mario Reiter aufzubauen und dann auf die schnellen Flügel zu verlagern, um von dort Torjäger Radovan Vujanovic in Szene zu setzen. Das gelang zunächst selten, weil die Donauraner gut verteidigten, energisch in die Zweikämpfe gingen und die Räume gut zustellten. Selbst versuchten die Kleinmünchner, nach Ballgewinn schnell in die Spitze zu spielen. 

0:3 statt 1:2

Eine unglückliche Situation avancierte schließlich zum Dosenöffner für die Elf von Trainer Gerhard Schweitzer. Ein abgeblockter Schuss landete genau vor den Füßen von Manuel Schmidl, der sich diese Gelegenheit nicht entgehen ließ und zum 0:1 einschob (37.). Mit der Führung im Rücken legten die Gäste einen Zahn zu und konnten den Vorsprung nur fünf Minuten nach dem Wiederanpfiff ausbauen. Nenad Jovanovic stieg nach einem Corner am höchsten, köpfelte zum 2:0 ein. Einmal mehr bewiesen unsere Jungs aber Charakter und Moral, verfielen auch vom Zwei-Tore-Rückstand nicht in Resignation und wären bei zwei aussichtsreichen Möglichkeiten beinahe noch einmal rangekommen. "Wenn es da 2:1 steht, geht das Spiel von Neuem los", sah auch Gäste-Trainer Schweitzer den Spielverlauf nicht so deutlich, wie es das Endresultat vermuten lässt.

Die Eiffizienz war an jenem Dienstagabend ein wesentlicher Faktor für den Auswärtssieg der Trauner. Nach 56 Minuten wurde Misic im Sechzehner in die Zange genommen, Schiedsrichter Platzer zeigte auf den Elfmeterpunkt. Den Strafstoß verwandelte abermals Jovanovic zum 0:3. In dieser Phase spielte Oedt nun seine ganze Klasse aus, kombinierte sich in hohem Tempo nach vorne und kam vor allem über die Seite mit dem flinken Schmidl immer wieder zu Chancen, die unser starker Goalie Stefan Singer zunichte machte. Auf der Gegenseite hatten auch unsere Blau-Gelben weitere Einschussgelegenheiten: So scheiterte Angreifer Radek Gulajev aus kurzer Distanz an der Stange. Ein Solo und ein präziser Abschluss von Bojan Mustecic führte acht Minuten vor dem Ende noch zum 0:4, ehe die Donauraner zumindest Ergeniskosmetik betrieben. Nenad Vidackovic setzte sich mit einem Energieanfall im 1 vs. 1 durch, bediente präzise Gulajev, der zum 1:4-Endstand abschloss (88.).

"Oedt hat Qualität, man darf sie nicht nach einem Ergebnis messen. Sie können jederzeit eine Mannschaft zerlegen. Man braucht gegen sie einen sehr, sehr guten Spielverlauf, den hatten wir nicht. Und man braucht eine hundertprozentige Torausbeute, die hatten wir gar nicht. Solche Chancen darf man gegen Oedt nicht liegen lassen", resümierte Donau-Coach Gschnaidtner. Am kommenden Samstag (16.00) gastiert unsere Truppe beim SV Grieskirchen.

ASKÖ DONAU Linz - ASKÖ Oedt 1:4 (0:1)
LINZ AG Arena, 444, SR Robert Platzer
Torfolge: 0:1 Schmidl (37.), 0:2 Jovanovic (50.), 0:3 Jovanovic (57./E.), 0:4 Mustecic (82.), 1:4 Gulajev (88.)
Gelb: Vidackovic; Streibl